Mein Name ist Dennis Krüger, wohnhaft mit Familie im Ruhrgebiet. Ich bin seit dem Jahr 2004 Inhaber des Forsite-Verlags (www.forsite-verlag.de) und war zwischen 2004 und 2012 Herausgeber der Zeitschrift «Trojaburg». Derzeit bin ich hauptsächlich als Autor und Herausgeber diverser Publikationen zur Frühgeschichte, Mythologie und Esoterik tätig (www.parzifal-versand.de).
Wie läuft das Buchgeschäft aktuell?
Das Buchgeschäft insgesamt stagniert ja zunehmend seit einigen Jahren. Allerdings hat die Corona-Phase für einen kleinen Aufschwung gesorgt, von dem aber leider hauptsächlich Großhändler wie Amazon profitierten, die mittlerweile beliebig Gebühren und Regeln festlegen können. Dies wird mittelfristig wahrscheinlich dazu führen, dass immer mehr kleinere Händler und Verlage schließen werden.
Wie bereiten Sie sich diesbezüglich – Machenschaften von Amazon und anderen – auf die Zukunft vor, bzw. können Sie langfristig Ihren Verlag so aufrechterhalten, wie Sie ihn zurzeit betreiben?
Als kleiner Verlag, wie wir es sind, ist es notwendig, sich möglichst breit aufzustellen und verschiedene Vertriebswege zu nutzen. Die Planung zielt natürlich darauf ab, möglichst viele über Amazon oder ähnliche Großhändler requirierte Kunden durch Vergünstigungen wie portofreien Versand auf die eigene Netzseite zu ziehen, doch leider gelingt dies nur teilweise. Der Vorteil, den wir zur Zeit genießen, besteht darin, dass viele unserer derzeit etwa 80 Veröffentlichungen nicht durch andere Händler angeboten werden, so dass selbst bei einem Ausschluss durch Großhändler Kunden diese Bücher nicht woanders bestellen können. Daneben ist eine Werbung über verschiedene Kanäle unverzichtbar – hier haben wir allerdings noch einige Schwächen, insbesondere was die Nutzung der sozialen Medien betrifft, die für mich persönlich bislang eher abschreckend wirkten…
Sie haben die Schwerpunkte, in Ihrem Forsite-Verlag, auf europäische Frühgeschichte (Germanen, Kelten usw.), Religion, Esoterik und NS-Okkultismus und Forschungsarbeiten gelegt. Warum gerade diese Themen?
Ausschlaggebend waren in erster Linie eigene Interessengebiete. Seit der zufälligen Lektüre eines Werkes von Jürgen Spanuth in meiner Heimatbibliothek war ich fasziniert von der Möglichkeit, dass im Norden Europas schon lange vor Ankunft der Römer fortschrittliche Zivilisationen existiert haben könnten – Zivilisationen, die im Geschichtsunterricht mit keiner Silbe erwähnt werden. Kaum war mein Interesse an der Frühgeschichte Nordeuropas geweckt, stellte ich fest, dass es zwar Verlage und Versandhandlungen im Bereich der Mythologie und Esoterik, nicht aber in dem der Frühgeschichte – abgesehen von einigen fachwissenschaftlichen Verlagen – gab. Die Frühgeschichte unserer Heimat kam in diesen Verlagen aber so gut wie nicht vor. So entschloss ich mich parallel zu meinem Studium der Geschichte und Politikwissenschaft, diese Lücke mit einem eigenen Verlag zu füllen, der die Bereiche der Frühgeschichte, der Mythologie und des verborgenen Wissens der frühen Vergangenheit umfasst.
Die Verbindung zum 3. Reich, insbesondere zur innerhalb der SS angesiedelten Organisation «Ahnenerbe», ergab sich über das große Interesse der SS an der germanischen und vorgermanischen Frühgeschichte. In diesem Rahmen wurde unter anderem über Kulturerrungenschaften der Germanen und ihrer Vorfahren, den frühgermanischen Einfluss auf Südeuropa und den Mittelmeerraum, aber auch über präantike Kulturen in Südamerika geforscht. Weitgehend unbekannt ist heute, dass das «Ahnenerbe» auch mit der Erschaffung einer neuen Religion auf Basis eines vorgeblichen germanischen Ur-Kristentums befasst war und sich während der Endphase des Krieges sogar an der Entwicklung von Todesstrahlenwaffen versuchte.
Gibt es für diese Themen so eine große Nachfrage?
Das Interesse an diesen verborgenen Forschungen innerhalb des 3. Reiches steigt und fällt oft mit gerade aktuellen entsprechenden Kinofilmen, Fernseh-Sendungen oder
-Dokumentationen. Etwa nach Ausstrahlung des Films «Captain America», in dem es um eine nationalsozialistische Organisation namens «Hydra» ging, stieg das Interesse an diesen okkulten Forschungen des 3. Reiches.
Ähnlich verhält es sich mit Themen wie dem Gral, der insbesondere Anfang der 2000er Jahre durch den Medienrummel um Dan Brown («Sacrileg») großes Interesse auf sich zog.
Anders ist es dagegen mit der Frühgeschichte. Hier sind es in erster Linie Funde, die regelmäßig an das Licht der Öffentlichkeit treten und so die Popularität des Themas anheizen. Als Beispiel sei hier der Fund der Nebrascheibe 2002 genannt. In den letzten Jahren war es aber vor allem das neue und an Bedeutung stark zunehmende Fach der Archäogenetik, das der Frühgeschichtsforschung neue Impulse vermittelte.
Ist zur Thematik, im Speziellen Germanenforschung und Frühgeschichte im Allgemein, nicht schon alles niedergeschrieben und erzählt worden?
Die Geschichtsforschung ist stets ein dynamischer Prozess – Geschichte ist nie auserzählt. Denn durch neue Funde können bestehende Geschichtsbilder revidiert, wenn nicht komplett auf den Kopf gestellt werden. Die schon angesprochene Himmelsscheibe von Nebra ist dafür eines der besten Beispiele. Dieser Fund der ältesten plastischen Darstellung des Himmels bewies, dass im Norden Europas eben nicht dunkelste Barbarei herrschte, bis die Römer kamen. Die Zeitschrift «Der Spiegel», der zuvor in zahlreichen Beiträgen die Germanen gar nicht tief genug in den Schlamm ziehen konnte, schrieb nun plötzlich von „Einsteins aus Germaniens Wäldern“.
Ein aktuelles Beispiel, warum die Frühgeschichte noch lange nicht ausgeschrieben wurde, bietet die ebenfalls schon angesprochene Archäogenetik. Archäogenetiker nehmen Proben aus Skeletten, um sie zu analysieren und schließlich zu interpretieren. Letzteres ist die große Schwachstelle dieser Wissenschaftler, die sich die meiste Zeit mit Zahlen und Codes befassen. Bei Archäogenetikern handelt sich, überspitzt formuliert, nämlich mehr um Mathematiker, als um Historiker. Als die ersten zuverlässigeren Genstudien 2014 veröffentlicht wurden, spiegelten sie in ihrer Interpretation den Stand des Wissens jener zumeist aus den USA stammender Forscher wider. Und dieser Wissensstand beruhte hauptsächlich auf dem US-Bestseller von Anthony West, «The Horse, the wheel and Language», das wiederum von der in den USA sehr populären Forscherin Marja Gimbutas inspiriert wurde.
In Europa waren die Thesen von Gimbutas, von den USA offenbar völlig unbemerkt, weitgehend widerlegt worden. Nun fanden die alten Thesen neue Unterstützung durch die Archäogenetik. Seit einer Studie von Wolfgang Haak u.a., darunter der bekannte Forscher David Reich, aus dem Jahr 2015 («Massive migration from the steppe was a source for Indo-European languages in Europe». Nature Juni 2015) gilt als Lehrmeinung, dass die Nordeuropäer weitgehend von Invasoren aus der südrussischen Steppe abstammen, die, je nach Lesart, nicht nur die indogermanische Sprache, sondern auch Pferde, Streitwagen, Bronze, neue Waffen und natürlich auch die Kenntnis des Schiffbaus direkt aus der Steppe an die Küsten Nordeuropas brachten. Diese Lehrmeinung – dem aufmerksamen Leser wird es schon aufgefallen sein – ist natürlich unsinnig, wie ein näherer Blick nicht nur auf die archäologischen Befunde, sondern auch auf die genetischen Studien beweist, die seit 2014 fast im drei-Monatstakt veröffentlicht werden und immer mehr Erbgut lange verstorbener Menschen rekonstruieren. In meinem soeben auch auf Englisch übersetzten Buch „Archäogenetische Irrwege“ habe ich die Hauptprobleme und falschen Schlussfolgerungen der Archäogenetik aufgezeigt und einem plausibleren Szenario der Frühgeschichte gegenübergestellt. Leider ist die falsche Lehrmeinung zu populär, und zwar auch in Kreisen der Politik, als dass man bereit wäre, diese angesichts neuer Erkenntnisse über Bord zu werfen.
In welchem Stadium steht die offizielle Forschung bezüglich der Germanen und der Frühgeschichte?
Die aktuelle Forschung wird derzeit, wie fast alle Bereiche der Wissenschaft, von politischen Zwängen überlagert. Zwar ist die Geschichtswissenschaft nicht so stark betroffen, wie etwa die Klimatologie oder die Biologie, aber dennoch ausreichend, um den Weg zu neuen Erkenntnissen nachhaltig zu versperren. Hauptproblem der Forschung ist die Tatsache, dass Nordeuropa, der Raum des späteren Germaniens, Ausgangspunkt zahlreicher Kulturimpulse war, darunter des vierrädrigen Wagens, des Pfluggespanns, der Großsteingräber (ursprünglich vermutlich aus der Bretagne), des Streitwagens und der indogermanischen Sprache. Diese durch Funde gestützte Wahrheit ist aus zwei Gründen unbequem: Zum einen, weil dies bereits innerhalb des dritten Reiches gelehrt und instrumentalisiert wurde – so wie jede Regierung versucht, Wissenschaften für eigene Zwecke zu nutzen; zum anderen ist die Erkenntnis einer eigenen, sehr alten und ebenso bedeutenden Kultur in Nordeuropa ein Hindernis bei der fortlaufenden Globalisierung, die zugleich die Nationalstaaten abschaffen möchte. Nicht umsonst prägte schon Goethe den Satz: «Wer nicht von 3000 Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Dunkeln, unerfahren, mag von Tag zu Tage leben.» Oder anders ausgedrückt: «Ein Volk ohne (Kenntnis der) Geschichte hat auch keine Zukunft.» Darum geht es zumindest Teilen der Herrschenden: Volk, das ja bald nicht mehr so genannt werden soll, und Nation als Identifikations- und Schutzzentren des Einzelnen abzuschaffen. Der Mensch soll entwurzelt und enthistorisiert werden, um ihn zu einem beliebigen Objekt höherer politischer Interessen zu degradieren. Aus diesem Grund wurde die von archäogenetischen Studien scheinbar gestützte Herkunft der Indogermanischen Sprache und technischer Innovationen aus dem Südosten zum Dogma erhoben. Nordeuropa soll als ein Gebiet dargestellt werden, das über Tausende von Jahren durchmischt worden sei und seine Zivilisation Importen aus Asien und Afrika verdanke. Wer dem widerspricht, macht sich verdächtig und wird geradezu geächtet – so zum Beispiel der Autor und Forscher Jürgen Spanuth, Und so gerät auch ein Verlag, der sich auf Frühgeschichte, Mythologie und Esoterik spezialisiert hat, ins politische Fadenkreuz und wird mit verschiedensten Mitteln bekämpft. So offenbart sich, dass Frühgeschichte Revisionismus an der Wurzel ist.
Prof. Dr. Helmut Schröcke hat mit seinem Buch «Die Vorgeschichte des deutschen Volkes» ein umfassendes Werk zu der Thematik abgeliefert. Ist Ihnen dieses Werk bekannt? Wenn ja, wie beurteilen Sie dieses?
Ich kenne und schätze das Buch vor allem für die Unterstreichung der These der langen ethnischen Konstanz in Nordeuropa, die zumindest für 4000 Jahre unbestritten, für 8000 Jahre aber nicht völlig unplausibel ist. Allerdings ist Prof. Schröcke kein Historiker, sondern Mineraloge. Die Schwachstelle seines Buches besteht in der Vernachlässigung jüngerer Fachliteratur. Aufgrund des Erscheinungsdatums 2007 konnten insbesondere die archäogenetischen Erkenntnisse der letzten Jahre nicht berücksichtigt werden.
Sie bieten auch Bücher in diesem Zusammenhang mit der Germanenforschung im Dritten Reich an. Okkultismus und Forschungsexpeditionen spielten dort eine erhebliche Rolle. Können Sie dem Leser diesen Forschungsdrang einiger NS-Größen etwas erläutern?
Trotz oft geäußerter gegenteiliger Annahmen spielte das Interesse an okkulten Dingen in Hitlers Politik keine größere Rolle. Im Gegenteil erließ Hitler zahlreiche Verbote gegenüber Geheimgesellschaften und ließ nach dem England-Flug seines Parteistellvertreters Rudolf Heß auch gegen Astrologen vorgehen. Neben Heß, der nicht nur an Astrologie großes Interesse zeigte, war es aber vor allem SS-Chef Heinrich Himmler, der seine Vorliebe für okkulte Phänomene in seine politische Arbeit einfließen ließ. Mit der 1935 gegründeten Organisation „Ahnenerbe“ verfügte er über eine Institution, der er auch persönliche Forschungsaufträge erteilen konnte. Überliefert ist eine ganze Reihe von Forschungsanfragen, die heute erstaunen mögen, für Himmler aber eine große Rolle spielten. So beauftragte er seine Wissenschaftler, alles über Sagen und Quellen herauszufinden, die davon sprachen, dass Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch sich bei oder auf Großsteingräbern dem Akt hingaben, um ihre Chancen auf Kinder zu erhöhen. Noch obskurer mutet jedoch Himmlers Verpflichtung des Alchemisten Franz Tausend an, der sich damit gebrüstet hatte, Metalle in Gold verwandeln zu können. Der SS-Chef ließ den Hochstapler einsperren und drohte – an das Rumpelstilzchen-Märchen erinnernd – damit, ihn nicht eher freizulassen, bis er Gold gemacht hätte. Eine weitere bemerkenswerte Episode in Himmlers Forschungsaufträgen stellte die in einer aktuellen Veröffentlichung («Die Mission der Polaires») näher beleuchtete Verpflichtung eines Mitglieds der Geheimgesellschaft der Polaires dar. Dieser Gaston de Mengel, ein Freund eines gewissen Georges Monti, der wiederum eine zeitlang mit Aleister Crowley verbandelt war, fuhr 1937 im Auftrag Himmlers nach Finnland und berichtete über ein „schwarzmagisches Zentrum“, das bei Murm auf einer Kraftachse liege. De Mengel zufolge würden sich die „Bolschewisten“ okkulter Gegebenheiten in der realen Politik bedienen, und er empfahl, ausgiebige Forschungen des SD einzuleiten…
Personell und finanziell wurde ja enorm mit der großen Kelle angerührt. Gibt es dazu irgendwelche Zahlen?
Das angesprochene «Ahnenerbe» verfügte in den ersten Jahren seines Bestehens lediglich über ein geringes Budget, aus dem Forschern zumeist nur eine finanzielle Beihilfe für ihre Forschungsfahrten zugestanden werden konnte. Auch die Honorare für die im «Ahnenerbe» beschäftigten Mitarbeiter fielen nicht allzu üppig aus. Allerdings verstand es Himmler, über seinen „Freundeskreis“, dem Größen aus Wirtschaft und Bankwesen angehörten, höhere Geldspenden zu requirieren, die das offizielle Budget aufstockten und bedeutendere Unternehmungen realistisch erscheinen ließen – z.B. eine aufwendige Südamerika-Expedition, die jedoch kriegsbedingt abgesagt werden musste. Mit Kriegsbeginn verstanden es die führenden Ahnenerbe-Leiter, ihre Institution als kriegswichtig darzustellen, öffneten damit aber zugleich die Büchse der Pandora. Denn im Zuge der «kriegswichtigen Forschung» ereigneten sich auch die bedauerlichen Menschenversuche innerhalb der Konzentrationslager. Zeitgleich aber profitierten auch einige Juden von den Unternehmungen des «Ahnenerbe», und zwar innerhalb einer im Lager Buchenwald ansässigen Mathematiker-Gruppe, die Formeln für Raketentests berechnete. Den Quellen zufolge erhielten die zumeist jüdischen Häftlinge sogar ein Honorar – zumindest offiziell. Viel Geld wurde in den letzten beiden Kriegsjahren auch in die Entwicklung sogenannter Todesstrahlen-Waffen investiert. Noch bis Februar 1945 wurde in dieser Richtung geforscht, allerdings vergeblich.
Ein Projekt, das mit enormen finanziellen Mitteln ausgestattet werden sollte, war demgegenüber der Ausbau der «SS-Schule Haus Wewelsburg». Hier waren bis Kriegsende mehrere 100 Millionen Reichsmark, ein heutiger zweistelliger Milliarden-Wert, für die Errichtung eines gigantischen SS-Campus mit der Wewelsburg als Zentrum vorgesehen. Kriegsbedingt kam es jedoch nicht zur Durchführung.
Die Wewelsburg spielte diesbezüglich eine wichtige Rolle. Bernhard Frank hat dies in seinem Buch «Als Hitlers Kommandant» unter anderem herausgearbeitet. Ebenso die Autoren Stuart Russel und Jost W. Schneider in ihrem Buch «Himmlers Burg». Noch heute zieht die Wewelsburg viele Touristen und Interessierte an. Woher kommen dieser Mythos und die Faszination für die Wewelsburg?
Die Faszination für die Wewelsburg hängt vor allem mit dem zusammen, was wir heute nicht genau über sie wissen. Dies liegt auch daran, dass Himmler ein Verbot erließ, über die Burg zu berichten. Er wollte sie als ungestörten Rückzugsort der höheren SS-Führer, zur geistigen Schulung, Meditation und ähnlichem nutzen. Die Literatur über die Burg war daher stets auch auf Spekulationen angewiesen und konnte nicht alle Fragen restlos klären. Etwa wie Zusammenkünfte in der Gruft, einem Kellergewölbe im Nordturm, abliefen – sofern überhaupt welche stattfanden. Oder was einst in der Mitte dieses Raumes stand, wo jetzt nur noch ein Loch klafft. Diese Lücke der Forschung füllten oft Autoren, nicht zuletzt US-amerikanischer Herkunft, mit allerlei phantastischen Behauptungen, die den Mythos der Burg weiter nährten.
Zudem sind, anders als bei vielen anderen prominenten Stätten des 3. Reiches, die wesentlichen Elemente des Mythos Wewelsburg – der Obergruppenführersaal mit der sogenannten Schwarzen Sonne und die Krypta im Nordturm der Burg – heute (wieder) für Besucher zugänglich und selbst erlebbar, auch wenn die derzeitige Museumsleitung versucht, mit profanen und störenden Elementen – etwa Kunststoffsesseln im Obergruppenführersaal oder moderner Kunst in der Krypta – den Mythos zu entzaubern. Doch insbesondere die Krypta wirkt bis heute auf jeden Besucher faszinierend, vor allem die durch ihre runde Form und das Kuppelgewölbe erzeugte einzigartige Akustik.
Wie sehen Sie die Zukunft des Büchermarktes?
Die Zahl der Buchleser wird in den Jahren weiterhin abnehmen, allerdings wird es – zumindest solange es denkende Menschen gibt – auch immer Buchliebhaber geben. Es ist wesentlich befriedigender, in einem Buch zu blättern, als mit der Maus an Seiten entlang zu scrollen. Bücher stellen zudem ein zumindest bei einigen Liebhabern begehrtes Sammlerobjekt dar, wenn sie entsprechend aufbereitet sind. Aber selbst die profane Unterhaltungsliteratur wird nicht aussterben, sofern die Kosten für ihre Erstellung und entsprechend für den Verkauf nicht massiv ansteigen. Ein Buch hat gegenüber elektronischen Lesegeräten einige Vorteile: Es kann an den Strand mitgenommen und auch beim Verbot des Betriebs elektrischer Geräte – etwa im Flugzeug – gelesen werden. Und schließlich kann ich es auch in ein Regal stellen und mich daran erfreuen – das funktioniert bei E-Books wesentlich schlechter.
Abschlussfrage: Haben Sie mit staatlichen Repressalien zu kämpfen?
In der Tat. Wir gelten als rechter Verlag, da wir dem ideologisch motivierten Mainstream in der Auslegung der eigenen Frühgeschichte widersprechen. Zudem bieten wir auch Bücher zur Rassenkunde, Werke von Herman Wirth, dem einstigen Leiter des SS-Ahnenerbe, und Veröffentlichungen zahlreicher anderer Forscher an, die teils innerhalb des Dritten Reiches wirkten und oft mit dem Ahnenerbe verbunden waren. Interessant ist, dass zu den erstaunlich wenigen auf Amazon verbotenen Büchern solche über Rassenforschung zählen – allerdings auch mein wissenschaftliches Werk «Der Aufgang der Schwarzen Sonne»!
Als wir kurz nach Gründung des Verlags 2004 eine Veranstaltung auf der Burg Vondern in Oberhausen durchführten, auf der auch mehrere Neo-Folk-Musikgruppen auftraten, titelte die örtliche Presse: «Burg Vondern soll keine braune Festung werden». Die Veranstaltung fand zwar statt, jedoch ließen sich viele potentielle Gäste durch Drohungen der Antifa von einem Besuch abhalten. So feierten wir, ungestört von irgendwelchen Antifa-Mitgliedern, mit einem eigenen Ordnerdienst, einer Hundertschaft der Polizei und einem Dutzend Mitarbeitern des örtlichen Ordnungsamtes, die uns sowohl den Bücher- wie auch den Würstchenverkauf untersagten und um Punkt 10 Uhr den Strom abstellten…
Einen ähnlichen Rummel verursachte die Gründung unseres Vereins «Trojaburg e. V.» im Jahr 2007, der Zusammenkünfte und Vorträge zur Frühgeschichte und Mythologie sowie Fahrten zu entsprechenden Ausflugszielen organisierte. In diesem Rahmen hatten wir u.a. die Autoren Hans-Jürgen Lange und Thomas Ritter zu Gast. Eine Auswahl der Berichte über den Verein ist noch über die alte Netzseite des inzwischen aufgelösten Vereins erreichbar: http://www.parzifal-ev.de/index.php?id=41
Analog zu diesen institutionellen Problemen bin ich persönlich ebenfalls mit diversen Behördenschikanen, aber auch juristischen Problemen wie fadenscheinigen Abmahnungen konfrontiert. Zuletzt hat mich das Landgericht Berlin 2022 zu einer Zahlung von 6000,- Euro nebst Gerichtskosten und Anwaltskosten verurteilt, weil ich geplant hatte, das Buch «Das Licht des Nordens» von Kurt Pastenaci neu herauszubringen und dieses bereits mit einer ISBN beworben hatte. Meine Entgegnung auf die Klage mit dem aberwitzigen Streitwert von 10.000 Euro wurde ebenso unberücksichtigt gelassen wie mein Antrag auf Korrektur des Streitwertes. Hintergrund: Bei einem Streitwert von 10.000 Euro ist das Landgericht zuständig, das unter normalen Umständen den Streitwert natürlich abgelehnt hätte, und es herrscht die Pflicht der Anwaltsvertretung. Da ich als Privatperson entgegnete, tat das Gericht so, als sei keine Entgegnung erfolgt und erließ innerhalb weniger Tage ein Versäumnisurteil, das ganz zufällig am 23. Dezember – also zu einem Zeitpunkt an meiner Meldeadresse zugestellt wurde, da für gewöhnlich Verfahren ruhen – als ich mehr als 10 Tage im Urlaub war und so die Einspruchsfrist verpasste. Ich zahle daher dem Pastenaci-Enkel seitdem ein monatliches Honorar dafür, dass er die Verbreitung der Werke seines Großvaters zu verhindern versucht. Wie das Verfahren unter Anwendung rechtsstaatlicher Maßstäbe ausgegangen wäre, zeigt die kurz darauf stattfindende Verhandlung gegen einen anderen Verleger, der ebenfalls wegen Nachdruckens eines Pastenaci-Werkes juristisch belangt wurde. Hier hat der Verleger mit anwaltlichem Beistand Recht bekommen. Mir ist hingegen völlig sittenwidrig sogar der Handel mit allen Büchern von Kurt Pastenaci untersagt worden, also selbst mit antiquarischen Werken oder Büchern anderer Verlage. Das verdeutlicht noch einmal, dass es den drei unterzeichnenden «Richtern» nicht um Recht, sondern um Ideologie ging. Aber das Landgericht Berlin war in seiner Rechtsauffassung schon immer etwas speziell – nicht zuletzt wenn es um die Erfindung von Gründen geht, warum pädophile Triebtäter nicht weggesperrt werden sollten (https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/kinderschaender-verurteilt-aber-richter-laesst-ihn-frei) oder warum der sexuelle Missbrauch eines 13-jährigen Mädchens durch nichtdeutsche Täter als gar nicht so schlimm zu bewerten sei (Fall Lisa)…
Die Avalon-Gemeinschaft bedankt sich bei Dennis Krüger für das Gespräch.