Im Juli 1426 kam es zwischen Mailand und der Eidgenossenschaft zu zwei Friedensschlüssen. Dies geschah gegen eine Zahlung von rund 14.144 Gulden und Gewährung einer zehnjährigen Zollfreiheit zwischen Sankt Gotthard und Mailand, während die Eidgenossen auf alle ennetbirgischen Besitzungen verzichteten.
Die innere schwäche Mailands nach dem Tod Herzog Gian Galeazzo Viscontis 1402 hatte die Ausweitung der Eidgenossenschaft nach Süden ermöglicht. Im Jahr 1403 erwarb Uri Leventina, 1410 und 1416/17 wurden das Eschental sowie das Maggia- und Verzascatal erobert, und am 1. September 1419 erwarben Uri und Obwalden vom dem Freiherrn von Sax-Misox die Festung Bellinzona.
Diese Einbußen konnte Mailand auf die Dauer nicht hinnehmen. Nachdem Herzog Filippo Maria Visconti (er regierte ab 1412 Mailand) seine Macht gefestigt hatte, beauftragte er 1422 seinen Condottiere Francesco Carmagnola mit der Rückeroberung Bellinzonas. Zuvor hatte er Uri und Unterwalden aufgefordert, ihm Bellinzona zu verkaufen; die beiden Länder lehnten dies jedoch ab.
Am 4. April 1422 brachte der Condottiere Francesco Carmagnola die Festung Bellinzona in seine Hand, eroberte nach und nach das Eschen-, das Maggia- und das Verzascatal. In der oberen Leventina konnten sich die Urner gegen die Mailänder behaupten. Betroffen vom Mailänder Vormarsch wurden auch die Freiherren von Sax-Misox: Sie verloren das Bleniotal und den Monte Dongo.
Die Schlacht von Arbedo am 30. Juni 1422 brachte die Entscheidung: 600 Urner, Unterwaldner und Luzerner, die zu einem Beutezug aufgebrochen waren, stießen unverhofft auf die Hauptmacht des Mailänder Heeres, welches 16.000 Mann zur Verfügung hatte. Nach einem blutigen Kampf unter hohen Verlusten – Luzern alleine hatte 146 Tote zu beklagen – mussten die Eidgenossen den Rückzug antreten.
Die inneren Orte unternahmen noch mehrere Versuche, Bellinzona und das Eschental zurückzuerobern, scheiterten aber dabei immer. Im November 1425 begannen dann die Friedensverhandlungen zwischen Mailand und der Eidgenossenschaft. Auch der deutsche König Sigismund begann, hierbei zu vermitteln.
Quelle:
– Autorenkollektiv, Chronik der Schweiz, Zürich 1987.